Die Prüfung der Echtheit und Einordnung von Qualifikationen ist immer eine Herausforderung, sowohl für Institutionen als auch für Recruiter. Besonders bei Fachkräften aus dem Ausland ist dies schwierig, da hier die Abschlüsse und Zertifikate oft nicht geläufig sind und natürlich sprachliche Hürden bestehen. Für eine Orientierung darüber, was jemand der aus dem Ausland kommt tatsächlich kann, gibt es Tools zur strukturierten Erfassung von Fähigkeiten. Die Europäische Kommission bietet etwa das EU Skills Profile Tool an. Damit lassen sich Qualifikationen zwar erfassen aber leider nicht valide bestätigen. Daher ist die Feststellung der Echtheit von Abschlüssen und Zertifikaten ein wichtiges Thema. Im Rahmen der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse im IHK-Bereich übernimmt etwa die IHK-FOSA die Aufgabe, die Unterlagen zu prüfen. Im akademischen Bereich macht dies die ZAB und für weitere Berufe sind eine Vielzahl weiterer Kammern und Einrichtungen zuständig.

Die Aufwände für Firmen Klarheit zu bekommen sind hierbei aber recht hoch und Bürger der EU dürfen auch ohne diese Validierung ihrer Abschlüsse in allen Mitgliedsstaaten arbeiten. Dürfen heißt aber auch, dass vielfach die Arbeitgeber die Abschlüsse selbst einschätzen müssen. Um dies zu erleichtern, betreibt die EU-Kommission die Plattform EUROPASS auf der Bewerber strukturiert ihre Daten einpflegen können. Dabei arbeitet die EU innerhalb des Europass-Rahmens dafür digitale Zertifikate für Abschlüsse zu etablieren. So können schon heute Bildungseinrichtungen digitale, fälschungssichere Qualifikationen und Lernzertifikate ausstellen. Lernende, Arbeitgeber, Bildungs- und Berufsbildungseinrichtungen sowie andere autorisierte Stellen können die Echtheit dieser digitalen Europass-Zertifikate einfach und zuverlässig prüfen. So die Idee, doch wenige kennen und nutzen bisher die bestehenden Möglichkeiten. Dabei wären die digitalen Europass-Zertifikate in der gesamten Europäischen Union gültig und rechtlich gleichwertig mit Bescheinigungen auf Papier.

In jedem Fall bieten schon die bestehenden Tools Personalverantwortlichen die Möglichkeit sich, zumindest auf Europäischer Ebene, über die Abschlüsse von Bewerbern zu informieren. Hier geht es zu den Europass Tools