Viele mittelfränkische Unternehmen hatten bereits vor der Corona-Pandemie Regelungen zu Telearbeit oder Mobile Work – allerdings meist in geringem Umfang und nur für einen überschaubaren Teil der Mitarbeiter.

Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren dann umgehend Lösungen gefragt, um Mitarbeitern mobiles Arbeiten zu ermöglichen. Denn in der Praxis stellen sich zahlreiche Fragen. Es geht um rechtliche Aspekte, Arbeitsorganisation, Arbeits- und Datenschutz sowie die Ausstattung mit mobilen Endgeräten und Mobiliar. Der neue Arbeitskreis „Mobiles Arbeiten“ der Initiative „Familienbewusste Personalpolitik in der Metropolregion Nürnberg“ bietet interessierten Unternehmen einen Erfahrungsaustausch zu diesen Themen an.

Die Initiative, an der die IHK Nürnberg für Mittelfranken maßgeblich mitwirkt, will mit dem neuen Arbeitskreis auch zur Diskussion anregen, wie künftige Lösungen zur Telearbeit und zum mobilen Arbeiten aussehen könnten. Am Auftakttreffen im Dezember, das als Videokonferenz stattfand, nahm ein Dutzend Vertreter von Unternehmen und Institutionen unterschiedlicher Größen und Branchen teil. Inhaltlich ging es u. a. um Unterschiede zwischen Telearbeit und „Mobile Work“ sowie um die Ausgestaltung von Betriebsvereinbarungen.

Beim zweiten Treffen wurde über Ausstattung und Mobiliar sowie über Erfahrungen des mobilen Arbeitens aus dem Ausland diskutiert. Ein weiteres Thema war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei geschlossenen Schulen und Kindergärten: Marion Simon von der Schwan-Stabilo-Gruppe berichtete von Mitarbeitern, die ein Nachhilfeangebot für die Kinder von Mitarbeitern aufgebaut haben. Außerdem gibt es einen Arbeitszeitkorridor, der Mitarbeitern erlaubt, die Arbeitszeiten sehr flexibel zu gestalten, um familiäre und berufliche Anforderungen möglichst gut in Einklang zu bringen. Nicole Kühn von der Nürnberger Versicherung berichtete, im Lockdown seien Familien von der firmeneigenen Kantine beliefert worden, um sie in dieser schwierigen Situation etwas zu entlasten.